Be Queen

Wer sich nicht an dich gewöhnt, ist selbst schuld. Du jedenfalls bist permanente Inspiration und anstrengende Herausforderung in einem. Kobold und Königin. (PP)

Text & Foto: PetissaPan

„Fritz & Felix“ im Brenners Park Hotel Baden-Baden

Buxtehude oder so

„Straight to heaven“, so hieß der Duft den er trug. Einen Hauch süß und wohlfühlend, fast vertraut, sich anlehnend, dann wohlig wärmend. 

Aber auch dunkel wie Zedernholz, unberechenbar, merkwürdig schweigsam irgendwie. Und dabei scharf wie Wodka. 

Er war tief, männlich, dominant, und zum Greifen hier und nah. Letzten Endes aber blieb er fern. Er war wie in Flakons abgefüllte Melancholie.

Du schließt die Augen und siehst dich in dieser Bar von damals. Einer Bar in einem großen Saal, mit einem opulenten, mit farblosem Kristallglas behangenen Kronleuchter, der ein schummriges Licht nur über alles und jeden wirft.

Crème de la Crème.

Du siehst die antiken Möbel im Jugendstil. Die naturbelassenen Ledersessel, weich, fast flauschig, in einem warmen Braunton, und die lange Couch, welche sich an der Wand gegenüber der Fenster, über die gesamte Länge des mondänen Raumes erstreckt.

Wenige luxuriöse Stühle aus geschwungenem Holz mit goldfarbigen Bezügen. Kleinere hochelegante Tische im strengeren Art déco davor, die kontrastreich in Form und Farbgebung sind und zwei Jahrzehnte weniger alt.

Beeindruckende Vorhänge rahmen die raumhohen bodentiefen Fenster. Sie fallen schwer in einem satten dunklen Grün aus Samt und seidigem Brokat auf den KirschbaumBoden, den sie bisweilen sanft streicheln. 

Eine Spur Tabak liegt in der Luft, und Musik, die genau hier in diesen Raum gehört, die du nicht kennst und nie mehr wieder hören wirst.

Und da steht er. Mittig im Saal.

Man nimmt ihn einfach wahr, beachtet ihn gewollt wie bewusst. 

Er trägt einen klassischen Anzug, der wie angegossen an seinen schlanken jung trainierten Körper passt. Besonders edler Stoff, das erkennt man sehr gut. Vermutlich nachtblau von der Farbe her, vielleicht aber auch schwarz. Ein Frack würde genauso gut passen. In diesen Saal. Für ihn.

Er mag an die 55 Jahre alt sein. Trägt beinahe gänzlich ergrautes längeres dichtes Haar, welches er akkurat aus dem Gesicht gekämmt hat und das ihm, attraktiv gewellt, im Nacken bis fast an den Hemdkragen reicht. 

Er steht erhaben, ist knapp 1,80 Meter groß, und seine ganze Haltung und Gestik: aristokratisch, selbstsicher, Mann von Welt.

Sein Gesicht zeigt, dass er gelebt hat. Reif, intensiv, so reich an Erfahrung.

Seine Augen signalisieren, dass sie beinahe alles gesehen haben. Der Blick, was erlebt.

Seine Hände erzählen die Geschichte viel berührt zu haben.

Er bläst den Rauch seiner Zigarre, die er in der linken Hand hält, aus. Dabei hebt er den Kopf und seine Augen sind genießerisch geschlossen.

In der anderen Hand hält er ein schweres Glas mit honigfarbenem Rum, der sich darin, weich und ölig, nur langsam bewegt.

Seine Aura fasziniert, erreicht, berührt auf seltsam nahe Art und läßt dich nicht los.

Du verweilst ihn anzusehen. Man spürt seine Leidenschaft und Erotik, und du meinst du riechst dabei, ganz leicht bereits seinen Duft.

Sein Blick hat dich noch nicht erfasst. Sein Kopf, weit weg, in eigenen Gedanken ruhend. Er kostet es aus hier zu sein. Inmitten der anderen Gäste, dabei aber allein für sich. Und er weiß sehr wohl darum, interessiert beobachtet zu werden.

Du siehst. Mit Freude. Neugier. Verlangend. Du riechst.

Das ist der Mann, das ist der Duft.

Wie oft hatte sie ihre Nase später an seinen Hals gedrückt, tief einatmend, seinen Geruch aussaugend, ihn aufnehmend. So verweilte sie dann Sekunden nur, oder auch minutenlang.

Sie war tatsächlich vollkommen die Seine gewesen.

Text & Foto: PetissaPan

Casino Baden-Baden

Geküsst

Dass irgendetwas anderes existiert, wenn die Kunst da ist, scheint zumindest ein ebenso häufig gedachter Gedanke zu sein, wie die Annahme dass jeder Künstler alternativ ist, materialistisch uninteressiert und politisch dem linken Spektrum zuzuordnen. Sanft, autark und kopfstark schließen sich nicht aus. Im Gegenteil. (PP)

Freiburg. Von Herzen mag ich diese Stadt. Aber lieben tue ich an ihr besonders die Nähe zu Baden-Baden.

Ambiguïté

Als wenn du durch einen Schleier hindurch blicken würdest. Schummriger Nebel. Auf die ganze Welt, alles und jeden. Und was immer du siehst, was immer du hörst, leicht, beinahe durchsichtig.

Zartester Stoff, der deine Seele zu streicheln vermag; Viel mehr noch: die aller anderen schönt.

Zaubert sie aus starkem Sonnengelb feines Zitroniges, und aus harschem Grün malt sie den Frühling für dich. Das ganze Jahr über Glückseligkeit in jedem Moment, wie als ob auf nachgiebig saftigem Moos gehend, Hand in Hand, verliebt, und Tautropfen im Haar über blauen Augen.

Elfengleiche du, Vergissmeinnicht, und marzipanweiße Wolken über dir am Firmament.

Völlig in eigener Welt. Leicht und gesegnet mit dem überhaupt größten Geschenk, Glückskind. Einem Denken, einem Tun, einem Leben. Verträumtes Märchen, sorgloses Mädchen, wie aus Tausendundeinernacht. Faszinierend fremd, denn du trägst Magie.

Das Beste sehen, fördernd, antreibend. Erkennend, da gelebte Träume überwiegen. Und Grellrotes wird zu Erdbeeren, die püriert, mit locker aufgeschlagener Sahne vermischt, ein cremiges Pastell kreieren, und paradiesisch sind, in ihrem Geschmack.

Das grobe Meer, nasse Masse, tosend zischend und unberechenbar, wogt hellblau friedlich zeitverzögert mit ihr, in dir.

Besänftigt und wie schwer gegossen. Ruhend. Viel zu oft vergangene Muse aus Kindheitstagen. Erstrebenswerte Unbefangenheit und entrückter Zauber in deinem Blick. Dir nah, vertraut, dein größter Schatz. Arglos und dein Zauberstab für Glitzer überall.

Die rosarote Brille, jede Stunde, jeden Tag.

Fruchtige Süße.

Geliebte.

Gelebt, wenn ich Beobachter sein kann und mag, nicht Teilnehmer. Dann nämlich ist nichts wundervoller als du. Als dich in meinem Kopf, meinem Herzen, und auf Händen zu tragen.

Ich habe alles ausprobiert, alles gemacht, und alles gehabt. Und heute bin ich ein eiskalter Stern. (Paul Klee)

Text & Foto: PetissaPan

Word

Der Unterschied, ob andere einen als arrogant oder selbstzufrieden wahrnehmen, liegt viel mehr darin, wie anderer einen wahrnehmen will, als dass ich bei Letzterem etwas sanfter die eigene Grenze ziehe. (PP)

CityLove & ich : BadenBaden

Not that kind of girl

Eine riesige Spielwiese, auf der man mit ihnen lachen und vergnügt sein kann. Auf blümelige Direktheit, kecke Freche, unbefangene offenherzige Nettigkeit und äußerst rare Loyalität gebettet, stößt. Bildschöne Naivität!

Weicher Fall in offene gebende Arme. Hand und Herz. Frei verbunden mit ihnen, wie durch beinahe unsichtbare Pastellbänder in den hübschesten Farben des Frühlings, Sommers, Herbstes. Glöckchenklare Winter, in der sie eine warme Sonne, wie aus einer anderen Welt, für dich strahlen. 

Aber sonst nur höflich distanziert. 

Sanfte Gesten, scheuer Blick, und zu anfangs ebenfalls, diese zaghaft filigranen Schritte. Tastend. Gespielt forsch vielleicht auch. Nicht ausbalanciert. Toll gepatscht! Im Inneren jedoch elfengleich im Feenreich, da so verwundbar und weltfremd. Und wer das nicht erkennt, mag sie bereits dann schon wieder unwiderruflich verloren haben. 

Reich ihr die Hand! Und nur diese. Butterweich. Festhalten, nie ohne Fingerspitzengefühl. Und einen Weg den du zu früh gehst, wirst du niemals mehr wieder ungeschehen machen und umkehren können, denn sie hassen Distanzlosigkeit, können Lügen kaum lesen und Subtilität nicht verstehen. 

Gut möglich etwas hart beschalt, durch die blutigen Nasen, die sie sich an gesprochenen Unwahrheiten anderer zu oft geholt haben. Auf Worte blind hören müssend, Taten nicht sehen und werten könnend. Vertrauen muss, mehrmals schmerzlich so gelernt, sich künftig in ausreichend Zeit und Geduld verdient werden .. Doch währt dann und so manches Mal – in reiner Dankbarkeit – nicht kürzer als ein ganzes Menschenleben lang. 

Freundschaft toppt fast immer Liebe.

„Kind im Herzen du, welches du da schillernde Selbstdarsteller liebst, und reiche Leben anderer, Freude, Glück und Sorglosigkeit einem jeden gönnst. Und stets genau jenem und diesem optimistisch nacheiferst, ohne auch nur eine Spur von Neid. Auch Eifersucht kennst du nicht. Stattdessen im eigenen Farbkasten munter mischend, testend, malend. Aktiv. Ruhig für dich und quirlig im Außen.

Weil dir der Mut bislang fehlte? Einschüchternde Gesellschaft? Ungeerdet?

Du bist jedenfalls niemals die Art von Mädchen und Frau gewesen, die fast jeder in dir sehen wollte, sollte.“

Text: PetissaPan


Blue moon

If life’s unjust, I’m struggling, feeling tweaked or bored, grab my dog & car and go out into the blue. Into the night blue to be exact.

In my pink cashmere jacket dressed and the hand brake from my light blue Bentley released. Twenty years, high-class & captivatingly beautiful. Classy elegant as I like and want it.

On orange leather on the passenger seat next to me, Randy Andy, my silver-coloured greyhound sits full of charm & grace. She’s a lady and a diva, at the same time fragile small & exquisite fine, too. Randy Andy is wearing a velvet necklace with blue sapphires – more worth than the dearly loved pooch. The noble pointed nose arrogantly sticked up in the air. Randy Andy! I have to grin. Divine! Her slender lop ears – as if joyfully anticipating – swaying in the barely perceptible breeze as I open the windows halfway, taken the hot ride in the noble car. Our last trip is weeks ago.

Leading this luxurious sophisticated Briton, deeply & majestically humming through the sleepy streets of our city now – slowly, carefully, can hardly hold it back. We want to get out. Give us a ride! The 400 hp nervously twitching under our butts at every red light. Pure anticipation. Randy Andy yelps spontaneously when we leave behind the last houses. Highway: here we are!

I close the windows and step on the gas. Supersonic and beyond us navy blue sky: blue moon – blue mood. And the scent of noble leather and the freshly perfumed dog-girl fill my nose. My lovely girl smells of roses: sultry, deep red and full. The crazy sound of the sporty Mister B. takes me out of my thoughts and inspires my spoiled ears. That’s the way we three fly through the night and the streets belong to us. I feel hot and the smile won´t disappear from my face. My dog in trance.

Two hours later the delicate Beauty dozes on my pink wool jacket which bites the rich orange colour of the leather seats. Shhh, be quiet don’t fight and let the little One sleep! Throttled the powerful engine and driving the exquisite Briton carefully the last meters. Anybody seen my baby? No-Nobody’s aware of us! Parking at my home – until the next night – the next ride – in weeks – months. Take my softly snoring girl gently into my arms.

Wonderful night! Troubles forgotten. Who needs trouble when (s)he’s got such an amazing Englishman? Randy Andy nods in her sleep.

Wenn das Leben ungerecht zu mir ist, mich stresst, es zwickt oder zu langweilen versucht, schnappe ich mir Hund und Auto und fahre raus ins Blaue. Ins Nachtblaue, um genau zu sein. Sternenklar am liebsten – nicht sternhagelvoll.

Mein rosafarbenes Strickjäckchen angezogen – die Handbremse von meinem hellblauen Bentley gelöst. Er ist 20, luxusklassig und bestechend wunderschön. Klassisch-elegant, wie ich es mag.

Auf orangefarbenem Leder, auf dem Beifahrersitz neben mir thront voller Anmut „Randy Andy“, mein silberfarbener Windhund. Sie ist eine Dame und ganz Diva, dabei zerbrechlich zierlich, klein und fein. Randy Andy trägt ein schmales Samthalsband mit tiefblauen Saphiren. – Mehr wert als der ganze lieb verehrte Edel-Köter. Die vornehme spitze Nase reckt sie arrogant in die Höh. Ich muss grinsen. Göttlich!

Ihre schlanken langen Schlappohren schlackern wie freudig erwartend im kaum vernehmbaren Fahrtwind, als ich, die Fenster zur Hälfte geöffnet, die heisse Fahrt im noblen Wagen aufnehme. Unser letzter Ausflug ist Wochen her.

Luxuriös, mondän und gebremst zurückgehalten grummelt mein bestes Stück tief und majestätisch durch die schlafenden Straßen der Stadt. Langsam. Achtsam. Ich kann ihn kaum halten. Wir wollen raus. Uns austoben. Und die rund 400 PS zucken an jeder roten Ampel nervös unter unseren Hintern. Pure Vorfreude. Und Randy Andy juchzt und jault vor Freude spontan auf, als wir die letzten Häuser der Stadt hinter uns lassen. Autobahn, linke Spur: hier sind wir!

Ich schliesse die Fenster und gebe Gas. SupersonicStatus, über uns das marineblaue Firmament. Blue moon – blue mood. Und der Geruch von edlem Leder und frisch gebadetem Hundemädchen erfüllen meine Nase. Sie riecht nach Rosen. Schwülstig, tiefrot und satt. Der irre Sound des sportiven Engländers reißt mich aus meinen Gedanken und begeistert meine verwöhnten Ohren. Wir brettern durch die Nacht. Die Straßen gehören uns. Einmal Flensburg – Weil am Rhein? Einmal Düsseldorf und schnell zurück? Mir ist warm. Und das Dauerlächeln verschwindet nicht von meinem wachen Gesicht. Der Hund im Trance.

Zwei Stunden später döst die zarte Schönheit auf meinem rosé Strickjäckchen, welches sich mit dem satten Orange des Leders streitwillig beißt. Gebt Ruhe ihr beiden! Laßt die Kleine schlafen! Ich habe den starken Motor gedrosselt und fahre den erlesenen Briten vorsichtig durch die letzten Kilometer. Sieht uns wer? Wir sind anonym! Gekonnt parke ich ihn ein – bis zur nächsten Nacht – in Wochen – Monaten – und nehme mein leise schnarchendes Mädchen sanft auf den Arm.

Zauberhafte Nacht! Vergessen ist der Ärger. Wer braucht den schon, wenn er einen solch geschmeidigen Engländer hat? Randy Andy nickt im Schlaf.

Texte: PetissaPan / Foto: PetissaPan

Fair enough

Das Leben ist Gegensatz 
Sichtbar machen, was fade sonst verblasst
Wie Farbe im Kontrast
Springt und saftig pulsiert

Ich möcht‘ so gern
In einem leeren Zimmer wohnen und sein
Und jeden Cent von Geld
für Reisen, gehen 
Und die Welt

Nie aufhör’n zu lernen
Nichts jedoch je wissen
Mit wachem Geist auf junge Beinen 
Kindisch staunen
Talent und Kompetenz können vereinen

Umgeben sein 
Von Ruhe der Natur
Von nichts und allen
Vom Puls der Stadt
Weinend aufstehen wie lachend fallen

Unsinnig und verspielt leicht immer wenn irre schwer
Beenden wenn der Himmel das schönste Wetter hisst
Mögen, egal was auch ist 
Und loslassen was war und wär‘

What’s meant to be will always find a way.

Ich möcht‘ frei sein mich zu binden
Unerwartet gehen
Überraschend kommen – liebkost
Dreckig und sauber sein 
Und nicht ganz bei Trost

Ich möcht‘ geliebt werden
Wenn ich es am wenigsten verdiene
Weil ich es dann am meisten brauche

Gehen können
Sobald alles gesagt ist
Doch alle Fragen offen bleiben

Ich liebe oder bin auf’s Gehen erpicht
Weil sanfte Veränderung in einem gleichbleibenden Umfeld, selten den großen Gegensatz, extrem schönen Kontrast und himmlischen Genuss verspricht.
Wie oft nur ein unausgeschlafener Kompromiss ist.

Unberechenbar
Und auf mich zählen kann
Weil das Leben von Gegensätzen lebt
Manches immer, anderes dann und wann.

Ich möcht‘.
Ich werd‘.

Text & Foto: PetissaPan

Frisch, fröhlich, frei!

Ach Max (Frisch), wie gerne hätte ich dich gekannt!
Einen Abend, oder auch Nachmittag „nur“, Ovomaltine mit dir getrunken und gedankenverloren Emmentaler Käse auf Holzspießen vernascht, während ich dir andächtig gelauscht und wir zusammen verboten laut gelacht hätten.

Auch deine Zigarren, und deswegen im nebligen Qualm sitzend, hätte ich dir verziehen. Der Richtige kann eben nichts falsch machen, und ich glaube du warst ein richtig cooler Hund und nett dazu.

Schade Schweizer Schokolade!

Und so träume ich heute von einem platonischen Rendezvous mit Sir Richard Branson. Einfach so. Um schauen zu können, was dran ist am Bub (In wenigen Tagen 68 Jahre jung): Am ewigen, sich selbst so ernannten Kindskopf, am, von Peter Pan inspirierten, Optimisten.

Wann habt ihr zuletzt Peter Pan gelesen?
Überhaupt schon einmal?
Kindliche Freuden, Ideen, Hirngespinste: Schönste Alltagsflucht und bereicherndes Kindliches Ich.

Auf die Liebe und die Lust einer Frau gegenüber geht Frisch in seinem Roman „Homo Faber“ ein. Faber ist ein menschenscheuer Technikrat, der sich auf einer Reise in eine junge Frau verliebt. Bis dahin nichts Ungewöhnliches soweit .. Unglücklicherweise aber entpuppt sich das schöne Objekt seiner Begierde, zu spät und erst nach etlichen gemeinsam durchlebten Tagen, findenden Gesprächen, leichtem Lachen, grundendem Tiefsinn und harmlosen wie tragenden Nächten, als die eigene Tochter.

„Ich hielt sie am Arm, die junge Person, die meine Tochter hätte sein können.“
(Max Frisch; Homo Faber)

Tja, und so kam’s dann, dass diese sich tatsächlich als die solche herausstellte.

Immerhin findet in all der Tragik die zerrissene Kleinfamilie noch ein letztes Mal zusammen, söhnt sich aus, zergeht.

Zum auf der Zunge zergehen lassen, empfehle ich übrigens eher ein Stück Schweizer Schoki als dieses Buch, da Frisch gewohnt in Prosa über die Papierseiten galoppiert. Wenig ausschmückend. Technokratisch.

Dass wir einen Menschen als Menschen oder ihn als Mann oder Frau lieben können war und ist soweit klar. Stets unsicher darüber allerdings, was nun tatsächlich mehr von Wert und Bedeutung ist.
Vielleicht ist die Hauptsache einfach die, offen für Wunder zu sein: menschlicher und liebender Art?

Frisch, fröhlich, frei: ohne fromm.

Text: PetissaPan
Foto: PetissaPan / in Freiburg

Wildfang

Wie ein Diplomaten-Kind bin ich an regelmäßige Umzüge, Städtewechsel oder mindestens lange Abwesenheiten gewöhnt und brauche diese auch. In Düsseldorf bin ich mit zwei Jahren schon zu lange. Auch weil diese Stadt mein Herz und meine Bedürfnisse nicht zu berühren versteht. So, wie es Städte wie beispielsweise Baden-Baden und Paris ❤ mit spielerischer Leichtigkeit können. 
In einem Jahr bin ich hier weg. Zur schönen Erinnerung ❤ die ich dann mitnehmen werde, gehört auch der Blick von meinem Balkon in den attraktiven Hinterhofgarten an dem ich wohne. Merci dafür! ❤
Glück bedeutet eben auch, in Negativem stets etwas Positives sehen zu können.

Oh Düsseldorf, die Zeit zog sich mit und in dir, wie zähes Kaugummi. Danke für deine Lehren! Du wirst mich vermutlich nicht wieder sehen.