Ich zitiere heute aus der Neuen Zürcher:
„Diese Kunst muss weg! […] Anders als früher bedroht heute nicht etwa staatliche Zensur die Kunst. Jede Epoche hat ihre spezifischen Empfindlichkeiten, wenn es um Sitte und Moral geht.“
Entartete Kunst ..
Sexuell konnotierte Kunst ..
Kunst der “falschen“ Religion ..
Bilder junger Mädchen in lasziv zu deutenden Posen als pädophile Kunst verrufen ..
Umbenennung früherer Kunst wegen heute zensierter Begriffe, Bezeichnungen, Wörter ..
„Durch solche Korrekturmassnahmen entsteht der Eindruck von Bevormundung dumpfer Kunstkonsumenten, welchen weder ein eigenes Urteilsvermögen noch die Fähigkeit zu historischer Einordnung und Distanz zugetraut wird.“
Zum ganzen Artikel der NZZ geht‘s hier: https://www.nzz.ch/amp/feuilleton/cancel-culture-diese-kunst-muss-weg-das-gilt-seit-20-000-jahren-ld.1669059 (Über Twitter auch frei ohne Abo zu lesen)
Ich denke, dass sich viele in Dinge einmischen „müssen“, die sie direkt nicht einmal betreffen; wo tatsächlich Betroffene viel gelassener damit umgehen wollen und können.
Und schreibe meine wissenschaftliche Hausarbeit mit gewohnt grossem Enthusiasmus über Jeff Koons‘ umstrittene 90er-Jahre-Ausstellung “Made in Heaven“
.. plädiere für Schönheit
und gönne jedermann (und jeder Frau) die große Freude an Kunst, Mode, Luxus – und diesen Wahnsinns-Diamanten, den Sotheby‘s demnächst versteigern wird.
Mehr Entspannung bitte! Und zum (leise) lachen auch sehr gerne ins Museum gehen; vielleicht nicht nur in den Keller. Ich wünsche mir – als angehende Kunsthistorikerin – einen freieren Umgang mit Kunst & damit mehr Vertrauen in unsere Gesellschaft und in die einzelnen Künstler.
Die Dinge sind nicht immer so wie sie scheinen.
(Phaedrus)
oder: Die Welt ist so wie DU sie siehst.
Bilder haben zwar Macht, aber der Steuermann unseres eigenen Lebens und unserer eigenen Gedanken, sind wir selbst.
(Bildquellen: 1x Prometheus Online-Bilddatenbank. 1x Sotheby‘s. 2x eigene Fotografie.)