Look at the Sky

English version below.

Cao Fei (*1978 – Guangzhou – China) lässt uns mit Duotopia in eine von uns als erfrischend empfundene, von ihr lebhaft präsentierte Parallelwelt eintauchen. Die Wirkung ist intensiv: Eingebettet in Neonfarben die Besitz über das leicht gedimmte Tageslicht übernehmen, staunen wir mittels modernster Media über Aliens und das Surreale, auch Unbekannte, verbunden mit unserem aller Every-Day-Life.

Meta-mentary (2022) ist ein Film der Künstlerin vor dem wir auf Gymnastikbällen sitzen. Zwischen dem Schwenken der Filmsequenzen von den Befragten, angesprochen auf der Straße oder kurz deren berufliche Tätigkeiten unterbrechend, zu Aufnahmen von Geschwindigkeitsrausch, die unsere Schnelllebigkeit und den Kontrast zu unserer eigentlichen Natur repräsentieren, immer wieder: Wahrnehmungen über Metaverse. 
Vollkommen unerheblich hierbei, dass die Aufnahmen in China getätigt wurden – we are planet, sind verbunden und fühlen uns vom Thema berührt.

Metaverse wird von den Befragten vielfach als „just communication“ und „nicht daran interessiert“ abgetan, was es für uns Betrachter noch spannender macht anhaltend darüber nachzudenken. Einer Wahrheit auf den Grund zu gehen.

“Welche Farbe hätte wohl der Himmel in Metaverse?“

„Das hängt sicherlich vom Algorithmus ab.“

Auf Collagen – als Photographien „getarnt“ – kontrastiert die Künstlerin die ursprünglichste Natur, damit Landschaften und ihre Tiere darin, mit Entertainment und aufwendiger Architektur die durch Menschenhand geschaffen wurden – und damit verändert. 

Und im größten Ausstellungs-Raum werden wir aktiv in das Geschehen miteingezogen: Cao bietet hier ein ganzes Universum an Eindrücken, so dass dies dieselbe Reizüberflutung zu triggern vermag, wie wir sie heute zunehmend und vielerorts (er)leben. Wir verlieren uns zwischen zahlreichen Bildschirmen auf denen sich der Mensch selbst bespaßt oder sich Aliens verführerisch und bizarr zugleich räkeln. 

Neben einem Federballfeld finden wir schließlich Erholung in Form einer großen weichen Matratze, auf die wir uns entspannt rücklings fallen lassen, um uns die Art Himmel anzusehen, welche dort auf einem an der Decke angebrachten Bildschirm gezeigt wird. 

Hätte? Könnte? Würde?

Was kommt, was bleibt?

Cao findet mit Duotopia gekonnt eine wunderbare Balance, indem sie uns einen Blick schenkt, der die Schwelle von unserer Gegenwart zu unserer Zukunft markiert, sowie darüber hinaus geht … Eine „schöne neue Welt“, eine packende Stimmung kreiert und den Betrachter mit Gefühlen konfrontiert, die diesen sich gleichzeitig zwischen Humor und Traurigkeit und Dramatik und Ironie einpendeln lassen.
Innerhalb der Ausstellung jedenfalls wird eine Neugier und Sehnsucht gekitzelt. An absolute must-see!

Cao Fei . Duotopia . April 29 — August 19, 2023

Sprüth Magers . Oranienburgerstr. 18 . 10178 Berlin 


Mega Gallery Sprüth Magers let us delve into an amazingly refreshing and vividly presented parallel world through their presentation of the gorgeous future-focused artist Cao Fei (*1978 – Guangzhou – China). The effect is intense: embedded in neon colors that take over the slightly dimmed daylight, we marvel between the most modern media and technology about aliens and the surreal, even unknown, connected to our everyday life.

Meta-mentary (2022) is a film by Cao Fei we’re watching while sitting on gymnastic balls. In between swinging from the interviewees, to filmstrips of different kinds of Geschwindigkeitsrausch, questions, answers and perceptions about Metaverse. 
Completely irrelevant that the recordings were made in Asia – we are planet, we are touched, and feel deeply connected.

Metaverse is often dismissed as „just communication“ and „not interested in it“, which makes it even more exciting for us viewers to think about it more persistently. 

„What color would the sky be in Metaverse?“

Interviewee: „That certainly depends on the algorithm.“

On collages, „disguised“ as photographs, the artist contrasts pristine nature, thus landscapes and their animals in it, with entertainment and architecture, created by human hands, – and thus changed. 

And in the largest exhibition room we’re actively drawn into the scene: Cao offers a whole universe of impressions, with it triggers the same sensory overload we’re increasingly exposed to nowadays. So we lose ourselves between numerous screens on which humans entertain themselves, and aliens move both in seductive and bizarre ways. 

Finally, next to a badminton field we find recreation in form of a large soft mattress on which we fall backwards to watch an artificial horizon that is shown on a screen attached to the ceiling. 

Could we? Would we? Should I?

What comes?
What remains? 

Cao skillfully finds a wonderful balance with Duotopia, giving us an insight that marks the threshold from our present to our future … A brave new world, creating a gripping mood, and confronting the viewer with feelings they tear us between humor and sadness, and drama and irony.
Within the exhibition, in any case, a curiosity and longing is tickled. An absolute must-see!

Cao Fei . Duotopia . April 29 — August 19, 2023

Sprüth Magers . Oranienburgerstr. 18 . 10178 Berlin

Veröffentlicht von

PetissaPan

PetissaPan studiert interessiert & neugierig das Leben, und schafft nebenher, leidenschaftlich und fleissig Kreativität, Text & Mode. Sie geht mit offenen Augen & Sinnen durch die Welt, und saugt Inspirierendes & Bereicherndes auf. PetissaPan ist und kreiert leicht, weich, romantisch, verspielt und wunderbar verträumt. Is your world little to mainstream? PetissaPan created an own.

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