Mäzen. Macht. Millionen.
Großartig für uns, dass es im 19. Jahrhundert in Baden-Baden das Imponiergehabe dieser gutbetuchten und bauaffinen Herren gab: Den Messieurs Bénazet & Herrn Hübsch. Es resultierte aus den Streitigkeiten um die Bauaufträge in der Kleinstadt, zwischen den Spielbankpächtern Bènazet und Hübsch, einem Schüler Weinbrenners und zugleich einem der wichtigsten deutschen Architekten seiner Zeit.
Jeder gab so freilich sein Bestes.
Die Franzosen mit ihren großzügigen Geldspenden engagierten französische Architekten, da sie, mit einer völlig anderen Kunstauffassung als die Deutschen, den üppig überladenen Neubarock favorisierten. Und, un point pour la France: Das Stadttheater wurde so 1862 ganz nach dem Geschmack der Bénazets errichtet. Innen.
Der französische Einfluss lässt sich in der Geschichte Baden-Badens jedenfalls nicht leugnen und wirkt bis heute nach.
Auffällig, dass die Entwicklung in Paris und Baden-Baden parallel verläuft.
Ulrich Coenen
Quelle: frei getextet nach Coenens „Von Aquae bis Baden-Baden“